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Funktionen der Sprache

 

 

Welche Funktion hat Sprache? Genau, bestimmt hat die Sprache mehrere Funktionen, eins ist uns allen bekannt und dafür nutzten wir sie auch oft. Den Austausch von Gedanken und Informationen. Und manchmal hast Du dieses Gefühl auch, dass Du denkst: "Wieso redet er eigentlich mit mir? Ich kann da gar nichts zu sagen und weiß nichts davon."
Dann kann es daran liegen, dass Dein Gegenüber, seine Gedanken ausspricht, um sie zu "fassen". Er braucht Dich als "Sound Board" (Klangwand). Es gibt mehrere Menschen, die erst durch ihr gesprochene Wort, merken, was sie eigentlich wollen. [1] Als sogenannte "Kläranlage des Geistes" wird dann das Aussprechen der Gedanken genutzt, manchmal nur gedacht  ausgesprochen, leise gesagt oder nur zu sich selbst. Alles hilft, um die "Kläranlage" anzuwerfen.

 

In der Praxis kannst Du, wenn Du Dein Gegenüber nicht als "Kläranlage" nutzen willst, Dich fragen, ob Deinem Gesprächspartner das Gespräch hilft. Verneinst du dies, ist das ein Zeichen, dass Du keine Gedanken oder Informationen austauschen willst sondern Deine Gedanken "fassen" willst.
Auch kannst Du Dein Gegenüber fragen, ob er von dem Gespräch profitiert. Sollte er mit "Nein" antworten, ändere dann auch Dein Thema.

 

Was kannst Du selbst machen, um den anderen nicht als Sound Board zu benutzen?
Du kannst Deine Gedanken aufschreiben. Zum Beispiel hat Johann Wolfgang von Goethe mal vorgeschlagen, dass man 10 Minuten nonstop schreibt, egal was einem gerade in den Kopf kommt. Auch das wirkt dann klärend. Wichtig ist nur, dass es wirklich nonstop ist und mindestens 10 Minuten. Die Gedanken werden fließen und wenn Dir gerade nichts einfällt, so schreib dies auf. Mal schauen, wohin Dich Deine Gedanken bringen und wie Du sie weiter nutzen kannst.
Dein Gegenüber, also Partner beruflich und privat, profitieren auch davon, weil Du weniger Druck hast, etwas zu erzählen.
Vielleicht kennst Du dies auch; Du triffst jemanden und sofort "fällt er mit der Tür ins Haus" und redet los, wie ein Wasserfall. Fühlt sich komisch an, oder? Und so richtig toll fühlst Du Dich nicht als Gegenüber.
Er hatte wohl wie ein Drucktopf sehr viel überschüssigen Druck und "musste Dampf ablassen". Schade, dass Du in der Nähe warst.

 

Spannend ist auch, welche Wörter verwendet werden. Sind es "Verpisser Wörter"?[2] Verpisser Wörter sind Worte wie: eigentlich, sollte, hätte, könnte, würde, vielleicht, versuchen etc. Sie machen den Inhalt des Satzes weich, so dass es ein Möglichkeit des "Rückzuges" gibt.
Achte mal darauf, wie oft Du solche Wörter benutzt und ob Du sie auch weglassen kannst. Finde ich total interessant, zu sehen, was dann passiert.

 

Wie ist es bei Dir mit dem "Drucktopf" Gedanken? Nutzt Du eine andere Art des "Dampf ablassen"? Schreib mir gern, auch in den Kommentaren, was Dir dazu einfällt.

 



[1] "Worte machen Leute" von Wolf Schneider

[2] nach Tobias Beck

 

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