Applaus, wieso er so wichtig ist

Letzte Woche war ich auf einem Meisterrednerabend, bei dem mir aufgefallen ist, wie wichtig Applaus ist. Und fragte mich, ob das schon immer so ist.

Schon in der Römerzeit wurden die Menschen in Theatern angehalten zu applaudieren: "Plaudite!". Das war der Ausruf damals. Beifall ist mit Schreien zusammen, die lauteste Möglichkeit als Mensch sich ohne Hilfsmittel zu äußern. Aus einem Meter Entfernung kann klatschen 130 Dezibel laut sein und liegt somit über der Schmerzgrenze von 120db[1]. Erstaunlich, oder?

Auf der anderen Seite ist Applaus die akustische Variante, um "Danke, es hat mir gefallen" zu sagen. Auch sorgt das Klatschen für eine positive Atmosphäre und Energie. Klatschen verbinden wir mit positiven Dingen und die werden durch das Geräusch getriggert ( aktiviert). Der Komponist Karlheinz Stockhausen hat den Beifall einmal als eine „starke Wärmewelle vom Parkett auf das Podium“ beschrieben.

Auch gibt der Beifall der Veranstaltung eine Struktur. So wissen wir, dass nach einem Vortrag (oder Konzert) geklatscht wird. Diese Klatschen, besonders bei klassischen Konzerten, kann auch als Befreiung wahrgenommen werden. Das lange Stillsitzen bei klassischen Konzerten und dann sich bewegen zu können, sorgt auch für den tosenden Applaus.

Bei Online-Vorträgen ist die Möglichkeit des Klatschens nicht gegeben (genauso wie gemeinsames Singen). Hier wird entweder auf Symbole, wie Emojis oder auf die Variante der Gehörlosen zurückgegriffen. "Sie zeigen ihren Beifall, indem sie ihre offenen Hände über den Kopf strecken und diese im Handgelenk zügig nach links und rechts drehen."[2]

Es gibt natürlich auch natürlich historische Rekordbeifallskundgebungen, zum Beispiel 1980, als nach einer Aufführung der Wagner-Oper „Götterdämmerung“ in Bayreuth die Zuhörer mehr als 90 Minuten lang Beifall spendeten. Oder Pavarotti, der 1988 in Berlin 67 Minuten lang beklatscht wurde.

Wie lange wurde bei einer Veranstaltung geklatscht, bei der Du dabei warst?

Ich freue mich auf Deine Kommentare.