Wie alle machen Fehler – und trotzdem sind sie ganz schön ärgerlich ... Mit der AEG-Methode kannst Du lernen, Deine Fehler systematisch zu akzeptieren und zum Guten zu wenden.
Dein Kopf sagt "okay" ...
Wir alle kennen kluge Sprüche und Lebensweisheiten über Fehler. "Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.", sagte zum Beispiel der Theologe und Nazi-Gegner Dietrich Bonhoeffer. Und von Marlene Dietrich stammt das Zitat: "Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler machen. Aber ein bisschen früher, damit ich mehr davon habe."
Jeder weiß, dass Fehler im Leben dazugehören und nötig sind, um zu wachsen. Nur wer nichts wagt, keine Entscheidungen trifft und niemals an seine Grenzen geht, kann es unter Umständen schaffen, Fehler zu vermeiden. Aber was wäre es für ein verschenktes, trauriges Leben, würde man immer nur in der eigenen Komfortzone hocken und sich niemals etwas trauen? Genau!
... und das Gefühl "geht ja gar nicht!"
Doch auch wenn wir das wissen und uns auf rationaler Ebene längst mit jedem Fail und Scheitern angefreundet haben: Wie oft fühlen wir uns nach einem Stolperer, Ausrutscher oder Patzer trotzdem mies, klein und einfach nur unfähig? Wie oft machen wir uns selbst fertig, weil "unsere Emotionen mal wieder mit uns durchgegangen" sind, wir im Streit etwas Gemeines gesagt haben, das wir hinterher bereuen, oder wir nicht gründlich genug gearbeitet haben? Viel zu oft vergessen wir unseren guten Vorsatz, uns selbst zu lieben und zu akzeptieren, und schmeißen beim kleinsten Anlass jegliches Selbstmitgefühl über Bord.
Damit uns das in Zukunft vielleicht etwas seltener passiert, empfiehlt die Autorin und ausgebildete Psychotherapeutin Daniela Bernhardt in ihrem Buch "Raus aus dem Beziehungs-Burnout" die AEG-Methode. Das Kernziel dieser Methode ist, dass wir lernen, uns selbst zu lieben – mit all unseren Unzulänglichkeiten und auch, wenn wir gerade eben totalen Mist gebaut haben. Denn nur dann, so Bernhardt, sind wir in der Lage, dieselbe Milde anderen entgegenzubringen und einen Menschen bedingungslos zu lieben. Klingt gut? Gut! Dann funktioniert die Methode wie folgt:
Schritt 1: Akzeptieren
Laut der Autorin sollen wir, wenn uns etwas Blödes passiert, das zunächst einmal offen und ohne zu analysieren akzeptieren – und ohne daraus irgendwelche Generalisierungen wie "mal wieder" oder "typisch" abzuleiten!
"Oh je, da war ich wohl etwas voreilig!"
"Mist, nicht nachgedacht!"
"Autsch! Sehr ärgerlich!"
Schritt 2: Entspannen und trösten
Im zweiten Schritt stellen wir uns vor, wir wären ein kleines Kind (sind wir im Herzen ja!) und behandeln uns auch so.
"Mach Dir nichts draus, niemand ist perfekt."
"Halb so wild! Die Welt dreht sich immer noch weiter und niemand der gut 7 Milliarden Menschen hat irgendetwas mitbekommen, geschweige denn Schaden genommen."
Überleg Dir – aus der Perspektive einer Mutter – wer oder was Dich jetzt trösten könnte. Die beste Freundin vielleicht? Eine Folge "Modern Family" oder "Friends"? Wohnung hübsch dekorieren oder ein Stück Käsekuchen?
Schritt 3: Glück im Unglück
Jetzt sind wir (hoffentlich) in der Verfassung, uns mit unserem Fehler zu versöhnen und etwas Gutes darin zu erkennen.
"Immerhin ist mir das jetzt einmal passiert, ohne dass eine Katastrophe entstanden ist. Beim nächsten Mal bin ich schlauer."
"Zumindest bin ich meine emotionale Last losgeworden, wer weiß, was passiert wäre, wenn ich sie für mich behalten hätte."
Denn letztendlich liegt nun einmal in allem, was uns ärgert, irgendetwas Positives. Wenn wir aber sofort voller Wut und Hass auf uns selbst losgehen, haben wir nur noch Augen für uns – und sind nicht mehr in der Lage, das Gute auch zu sehen.
Wie gut geht es bei Dir mit dieser Methode? Ich freue mich auf Deinen Kommentar als www.derCoachanDeinerSeite.de .
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